Montag, 16. September 2013

Canada 3 Labrador und Neufundland bis Halifax


10. August  bis  19. September  2013























Der Wasserfall Montmorency in Beauport, kurz nach Québec, ist einen Halt wert. 
83 m tief fällt abrupt der oben seicht dahin fliessende Fluss in den St. Lorenz Strom.



Auf der Hängebrücke stehend über der Wasserfallkante, da sind die unten im Wasser liegenden Baumstämme sehr klein....
Im Hintergrund die Silhouette von Québec.



















Die Aussicht auf den St. Lorenz Strom ist gewaltig und immer wieder ziehen langsam Riesenschiffe am Horizont vorbei.


Kurz davor ein Defekt der Lichtmaschine, was kein Problem war, weil ich einer auf Reserve hatte und dann ein Keilriemenriss den ich nicht als Ersatzteil bei mir hatte, dies war nicht gerade vertrauensfördernd, für das, was vor mir lag. 
 






Der Keilriemenriss, ich alleine, 2 Feiertage lang, direkt an der gefährlichen Trans Canadien Highway zu stehen fand ich nicht lustig und entschied mich vernünftigerweise, in die nächste Garage für einmal nicht alleine zu fahren. 






Infotafel, gut so zu wissen, dass alle Strassen offen sind. 
Umkehren nach 1000 km wäre weniger befriedigend...



Die sagen umwobene Labrador Strecke die Total 1750 km misst, etwas weniger als die Hälfte ist Gravel-Roads (planierte Kiesstrasse), nur wenige Tankstellen hat und eine Panne verheerend wäre, weil Hilfe über hunderte von km herangeholt werden müsste.

Kein Mobile geht, nur alle 50 bis 100 km eine vielleicht taugliche Notrufsäule, so war es mir schon etwas mulmig diese Strecke auch noch ganz alleine zu befahren.













Baie- Comeau bis Labrador-City          567 km
Labrador-City bis Happy-Valley            555 km
Happy-Valley bis Blanc-Sablon Fähre  621 km
Total Strecke                                      1'743 km
Als Vergleich die Strecke entspricht ca.  Luzern-Stockholm oder Athen !



In den 1960er Jahren wurde der See durch den Bau einer Talsperre etwa 60 km südlich des Kraterringes in einen Stausee umgewandelt. Die Wasseroberfläche des Sees, der bei normaler Stauhöhe 1942 km² groß ist, befindet sich auf 301 Meter. Sein maximales Stauvolumen umfasst 141'852'000'000 m³ (142 km³). Dieses ist zum Teil natürlich und nur zusätzlich aufgestaut. Der Stausee ist bis zu 350 Meter tief. Die Talsperre ist eine der größten der Erde.












Der ringförmige Krater-See bildete sich innerhalb der Ringstruktur eines Einschlagkraters. Dieser entstand vor ungefähr 214 Millionen Jahren durch den Einschlag eines Meteoriten mit einem Durchmesser von rund fünf Kilometern. Der Einschlag ist nicht, wie früher angenommen, für das Massenaussterben an der Trias-Jura-Grenze verantwortlich, da dieses Ereignis etwa zwölf Millionen Jahre später stattfand. Beim Einschlag hinterließ der Meteorit einen Krater mit einem Durchmesser von etwa 100 Kilometern. Im Ringzentrum des Sees befindet sich die 2020 km² große René-Levasseur-Insel.

Auch die Hinweistafel mit dem Einschussloch dürfte sich wohl gleich gefühlt haben wie die Erde vom Einschlag des Meteoriten.
























Dachfenster-Aussicht aus dem Bus, z.B. beim Kochen am Kratersee.



































Die Landschaft beginnt sich zu verändern und es ist mehr Heide- und Moorlandschaft mit vielen Seen, Pond's wie sie hier genannt werden.







Die Brücke an der ersten Bucht des Atlantik. Geschafft ohne Panne nicht mal einen Platten.





Wenn es regnet und stürmt ist hier die Strasse wie eine Seifenrutschbahn. Wie tief sind wohl die Löcher.....kein Fehler, kein abruptes Bremsen oder Lenken darf sein.




Erst auf der Fähre nach Neufundland verspüre ich eine grosse Erleichterung wie angespannt ich doch war.


Noch grösser wurde die Freude als ich die Buckel-Wale, wie in einem Doku- Film aus dem stürmischen St. Lorenz Strom stossen sah und ihre riesigen Schwanzflossen auf das Meer peitschten als wollten sie mir zu klatschen.... geschafft....

Leider hatte ich das falsche Objektiv aufgesetzt und die Fenster waren seit der Inbetriebnahme der Fähre wohl noch nie....

 


Bis zu 18 m Länge kann ein Buckel-Wal Bulle werden und wiegt dabei max. 30 Tonnen.


















Die Insel Neufundland ist die östlichste Provinz von Kanada und nicht ganz drei Mal so gross wie die Schweiz. Dicht bewaldet und im südlichen Teil gibt es Heidelandschaften und Sümpfe. Der höchste Berg ist knapp über 800 m.
5.1 Bewohner pro m² km, (Labrador 0.1)













Überall diese zu Kegel zusammengestellten Baumstämme sind Holzlager und warten auf die Verarbeitung.








Sie sind an Dorfeinfahrten und an Strassen und auch vor den Häusern anzutreffen. Daneben oft, die wohl kaum mehr gebrauchten Relikwien der alten Holztransportschlitten.


Haben wir doch die vom Borkenkäfer zerstörten Walder über hunderte von km in Kanada gesehen.
Nach Sichtung dieses Plakates wurde mir erst so richtig bewusst was mitgebrachtes Feuerholz aus einer befallenen Gegend, in einer Gesunden anrichten könnte. Es ist strickte verboten Feuerholz von einer Provinz in die andere mit zu nehmen. Begreiflich, besteht doch Kanada fast nur aus Wäldern und Seen.












Die Fischerei hat vor allem an der Atlantikküste eine grosse Bedeutung hat aber an der Gesamtwirtschaft von Kanada nur ein  geringen Anteil.


















Lobsterfallen (Hummer) werden auf den Meeresboden gelegt. Einer der Hauptverdienste der Fischer im Frühling.

































L’Anse aux Meadows, National Hystoric Side und UNESCO Weltkulturerbe auf dem nördlichsten Zipfel der Halbinsel gelegen. Eine Bucht, wo 500 Jahre vor Christoph Kolumbus, die Wikinger einige Jahre gelebt haben.


















Es ist unglaublich mit welchen einfachen Booten sie vor 1000 Jahren von Island über Grönland und über die Labrador-See gesegelt sind.









Ein Modellbauer montierte auf einem kleinen Hügel am Meer einige Häuser und ein Leuchtturm. Man sieht es nur am Gras, wie klein das Unechte ist.





















Das Moos und die Heide zu betreten ist wie auf weichen Matratzen zu laufen. 
Aber Achtung, man sieht nie wie tief man tritt und ob darunter nicht fliessendes oder stehendes Wasser liegt. Nach den ersten "Quer-Moos-Ein" Versuche habe ich eben gelernt auf dem Weg zu gehen.....
 



Gros Morne, National Park und UNESCO World Heritage

http://www.grosmorne.com/






























Gewisse Hiking Trail's hatten es in sich. Da wusste man zwar, gerade aus geht’s, aber wo durch? Oder man stand an einem grossen Bach mit Tiefgang, auf der anderen Seite die Tafel, hier weiter....



Aber immer wieder hatte es Tische und Bänke zum Ausruhen und mal stand wieder ein Moos (Elchkuh) im Weg.  Sie war auch nur alleine.... ich hatte allerdings mehr Respekt von ihr!


























Fogo Island (portugisisch, Feuer-Insel, Namensgleich mit der Fulkaninsel auf Capo Verde) ist eine vorgelagerte Insel im Norden Neufundlands. Sie hat es mir angetan. Wunderschöne Buchten und Fischerdörfer.






Im Mai bis Juni bringt der Labradorstrom Eisberge mit sich die vielfach in den Fjorden und Küstengebieten hängen bleiben. Mit viel Glück hab ich einen Nachzügler weit aussen im Atlantik gesehen.

Dieser hier auf dem Bild ist geklaut. Der dürfte inzwischen geschmolzen sein!






Wenn sie von den grönländischen Gletschern brechen dauert es zwei bis drei Jahre bis sie hier vorbeiziehen und sie legen eine Strecke von ca. 3000 km zurück. Das Wasser wurde vor mindestens 12'000 Jahren zu Eis. Nur rund 1/7 der Grösse ragt aus dem Wasser und der Rekord Eisberg der hier vorbeizog ragte mit halber Höhe des Eiffelturms aus dem Meer.


























Die Fischerdörfer sind unglaublich schön gelegen. Aber wie man hier die Einsamkeit im Winter erlebt und dies bei minus 20 Grad und mehr ist mir schon schleierhaft.

 










umschwärmt...umflogen....hungrig...

 











 










Das Skelett des Wales vor dem Haus misst gegen die 20 m Länge.
 

















St. John's die Hauptstadt der Provinz Neufundland und Labrador.







Signal Hill, auch historischer Ort von nationaler Bedeutung, hier fand eine entscheidende Schlacht zwischen den Engländern und den Franzosen statt.

Der Ausblick auf den Atlantik, die Stadt, den Hafen in der abgewinkelten Bucht ist grandios.











Wellen über den Wellen.


Auf dem höchsten Punkt des Hügels gelang 1901, Guglielmo Marconi die erste drahtlose Nachrichtenübermittlung von Nordamerika nach Europa.

Und heute skypen, mailen und senden wir Daten einfach so um die Welt.



    




Die farbigen Häuser von Downtown in der Hauptstadt von Neufundland, St. John's sind einmalig und geben dem Hafenort eine äusserst spezielle Note.














Der Labrador und der Neufundländer gegossen,
auf der ganzen Welt bekannt. 
In Wirklichkeit aber habe ich kein Neufundländer gesehn, Hund meine ich...



































 












































Am Rathaus der City Hall ist der km 0 der Trans Canada Highway Nr. 1.
Für mich heisst es aber "Canada ends right here".

In Viktoria, auf Vancouver Island am Pazifischen Ozean durften wir starten und nun steht der Bus hier, für mich am Ende einer langen Kontinentdurchquerung.

 








Cape Spear, der älteste Leuchtturm Neufundlands 1835 erbaut und der östlichste Punk des nordamerikanischen Kontinets ist wenige km von St. John's auf einer vorgelagerten Halbinsel gelegen.


http://www.pc.gc.ca/lhn-nhs/nl/spear/index.aspx







Die Verschiffung vom Fährhafen Argentia nach Nord Sydney auf Novia Scotia dauert ca. 16 Stunden und bedeutete für mich dem Ziel Halifax schon sehr viel näher zu sein.
















Cape Breton Island in Neuschottland


Fort Louisbourg National Historic Site of Canada
Die grösste Rekunstruktion in Nordamerika ist diese befestigte, französische Stadt aus dem 18. Jh.
Sie wurde zwei mal von den Engländern erobert und beim 2. mal vollständig zerstört.











Ein lebendiges Museum das einem in die Zeit zurück versetzt. Es wird erklärt, gespielt und dazu gesungen, gearbeitet,
geschmiedet und gelebt.

 









Hier haben auch Schweizer Söldner gedient und wohl auch ihr Leben gelassen.




  







http://de.wikipedia.org/wiki/Louisbourg






















Die nördliche Halbinsel Cape Breton ist wild und schön aber das Wetter unfreudlich.






In Baddeck ist das spannende Museum des Forschers und Erfinders Alexander Graham Bell, mit Thomas Watson entwickelte er 1875 das erste brauchbare Telefon, das ihm mit der Bell Telephone Company zu grossem Reichtum verhalf.

Er entwickelte unter anderem ein Doppeldecker, ein Tragflügelboot, eine Fotozelle und ein Verfahren zur Entsalzung des Meerwassers.
BELL heisst auch heute noch die weit verbreiteste kanadische Kommunikations Companie für Mobile und Internet.
 








http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Graham_Bell

































Die Fähre bringt mich nach Prince Edward Island, die kleinste Provinc Kanadas. Plötzlich wird es offener, weiter, rote Erde und roter Fels herrscht vor, die Landwirtschaft prägt die Landschaft bis hin zur Brandung. Kartoffelfelder überall und an der Küste fahren die Fischer von den Häfen ins offen Meer.








Kein Witz..wirkliche Motorfahrzeug-Schilder... GROSSPAPA habe ich leider keines gesehen...

Ich fahre von Cap zu Cap, von Leuchtturm zu Leuchtturm in deren rythmisch, aufhellendem Licht ich nachts einschlafe.



Die vorletzte Überquerung vor meiner Heimkehr, die 13 km lang Confederation Bridge bringt mich von Prince Edward Island zurück auf den amerikanischen Kontinent nach New Brunswick wo ich nun mit wenig Umwegen mein Ziel Halifax ansteuere.

 







Die geplant Übergabe an das Kontainerschiff in Halifax ist plötzlich um eine Woche vorverlegt weil das Gebuchte, wegen eines Defektes auf dem Trockendock liegt.

Da meine Flüge und Hotels schon gebucht und bezahlt sind bin ich gezwungen die letzten 10 Tage in Halifax und Umgebung zu bleiben. Ich finde eine kleines, typisches kanadisches Häuschen in einem typischen Wohnquartier und das typische ruhige, kanadische Alltagsleben um mich herum. Schöner Abschluss einer langen Durchquerung.


































Das Uhrturm, das Wahrzeichen von Halifax neben der Zitadelle auf einem Hügel über der Stadt.


Halifax ist mit der Gegenüberliegenden Stadt Dartmouth die wirtschaftlich bedeutenste Stadt der Atlantikprovinzen. In Halifax liegt der zweitgrösster Naturhafen der Welt.
Der Wohlstand von Halifax verdankt die Stadt vorallem den krigerischen Auseinandersetzungen im 1. und 2. Weltkrieg. Durch den geschützten, eisfreien Hafen bot er Schutz vor den deutschen U-Booten. 
 
        

 













Einmal keine Schlösser am Geländer einer Brücke die die ewige Liebe simbolisieren sollen sondern tausende Büstenhalter.
Eine gelungene Event auf der Macdonald Hängebrücke von 800 m Länge um die Aufmerksamkeit auf eine Stiftung zu lenken die Gelder sammelt für die Finanzierung der Brustkrebs Forschung, Bildung und Gesundheitsförderung in Kanada.

  



















"THE WHALESBACK" Gedenkstätte in Peggy's Cove, nahe Halifax. Erinnert an den Absturz der Swissair-Maschine  Flight 111 vom 2. September 1998 bei dem 215 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.










































Das winzige Fischerdorf Peggy's Cove mit dem Leuchtturm, südwestlich von Halifax ist Anziehungspunkt aller Touristen die mit den Kreuzfahrschiffen in Halifax anlegen. 
Der erste Leuchtturm in Kanada wo ich nicht mehr nur alleine bin....


 





Gift Shop House...
Souvenir, Künstler Haus







Zum Schluss...

Wir sind uns schon immer etwas klein vorgekommen. Ich wollte es doch noch einmal wissen und hab einen Trailer- bezw. Motorhome Händler besucht und mal verglichen....

So ein "Wagen der Last" ist nicht ganz unser Stiel, wendig ist er auch nicht, Dieselverbrauch ist überanständig viel und beim Trailer braucht man noch ein Pick-Up um die rund 5 Tonnen zu ziehen.
Und "retiret" pensioniert, sind wir ja auch noch nicht....

Das Einzige auf was wir extrem neidisch sind ist der Platz...drinnen...meine ich...und noch was...die Küche, ähmm...gut die Dusche ist auch nicht schlecht...vielleicht sind die Matrazen noch etwas weicher...dann die Klimaanlage und die Heizung....ähmm...gut kann auch sein, dass ich nicht alles gesehen habe...oder wollte!

So um die 90'000 Franken ist dieses neueste Motorhome zu haben, geht ja noch...

http://www.forestriverinc.com/ClassAMotorhomes/FR3/default.aspx

Mit einer Vorrichtung oder einem Rolli (tow-dolly) kann man auch seinen Privatwagen, das Boot oder den Hundetrailer Zusätzlich mitziehen...
Ca. 75'000 Franken kostet dieser neue Trailer + Pick-Up um diese Grösse zu ziehen von ca. 30'000 Fr. aufwärts...
11.4 m lang, unser Bus 4.6 m

http://www.keystonerv.com/montana-high-country/















Der ganz Tross sieht dann etwa so aus. 8-9 Tonnen schwer. 15 m lang und mit 110 km/h auf der Highway.

Ich muss noch Marita fragen, aber ich glaube wir bleiben trotz allem, doch beim Kleinen L300 BUS... schon der Verschiffungskosten wegen...




Noch wenige Tage bis zu meinem Abflug nach New York.
Der Bus ist inzwischen mit dem Frachtschiff ATLANTIC CONVEYOR unterwegs nach Antwerpen. Dort werden wir ihn anfangs Oktober gemeinsam abholen. Das wird dann die letzte Fahrt auf unserer Weltreise "bywayof". 


 Einfahrt in den Hafen von Halifax.










Die ATLANTIC CONVEYOR mit unserer wertvollen Fracht verfolgen wir auf's genaueste auf dem iPad. 
Auf dem Print Screen rechts ist der Frachter noch vor Anker am Umladen in Baltimore / USA, am 12.09.2013 um 9.08 Uhr.

Was es nicht alles gibt...
war ich doch eben noch beim Erfinder des Telefons zu Gast, Alexander Graham Bell.












Meine Reiserroute Kanada 3 von Québec durch Labrador und Neufundland bis nach Halifax







Ergänzende Bilder auch auf Picasa:  
https://picasaweb.google.com/108865307624572690603/17BywayofCanada3LabradorUndNeufundlandBisHalifax



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