11. Mai bis 25. Juni 2013
Vancouver
bis Calgary
Grenzübertritte
sind immer spannend...wir verlassen die USA und sind bereits am Kanada Border
und haben den Einreise Stempel auch schon im Pass...doch es fehlt uns der
Ausreisestempel für das wichtige Autopapier im "Carne du Passage".
Also
nochmals zurück! Doch der Kanadische Zollbeamte hat uns an die falsche Adresse
gewissen...wieder zurück zum Kanada Border...wieder Fragen und
Erklärungen...ein paar Kilometer weiter... wieder auf USA Seite...jetzt wird der
Bus sogar gescannt...wie die riesigen Laster...Der Beamte im Büro tut so als
hätte er noch nie ein Carne du Passage Dokument gesehen....schickt uns mit dem
Auto wieder auf die Kanadische Seite...und wir sollen dann zu Fuss... den
ersehnten Stempel abholen kommen!! Nach drei Stunden haben wir das
geschafft.....waren also schon vier mal in Kanada und 4 mal in der USA auf
dieser Reise.....und vom strengstens verbotenen eingeführten Feuerholz im Bus
hat niemand was gemerkt...auch wir hatten es vergessen. Glück gehabt!
Vancouver
Burtchart Gardens beliebter Landschaftsgarten der bereits seit Generationen von der selben Familie weitergeführt wird. Rund eine Million Besucher soll er jährlich erfreuen.
Rodeos
sind in Kanada ebenso verbreitet wie in den USA. Wir haben das Glück an einem
Wochenende live dabei zu sein. Auf Vancouver Island messen sich Cowboys und
Cowgirls mit ihren Pferden und ihrem Können.
Aus
tierschützerischen Aspekten stehen solche Anlässe immer wieder in der Kritik.
Es gibt verschiedene Disziplinen z.B. Bull Riding (auf einem wildem Stier reiten) Steer Roping (Kalb wird möglichst schnell von einem Reiter /Team gefangen und gefesselt Rekordzeit 5.2 Sekunden) Barrel Race (schnell um Fässer reiten) etc.
Cowgirls stehlen den Cowboys "mann"chmal die Show...
"Kein Alkohol in der Raucher- Zone"
Am Rodeo ist die kleine Raucherzone hinter Gitter und bis man da drin rauchen darf steht man auch Schlange und wird auf's Alter kontrolliert.
Die grosse Freiheit mit Marlboro ist nun definitiv etwas aus der Mode gekommen....Selbst Marlboro gibts in Canada nicht mehr zu kaufen.
Die
eindrücklichen Totempfähle im Museum of Anthropology in Vancouver erzählen
Geschichten von Familien/ Sippen oder erinnern an Menschen. Oft sind es
verschlüsselte Botschaften die nur Eingeweihte wussten, gehen diese Geschichten
verloren, sind sie nicht mehr zu entziffern. Meistens wurden sie aus Holz von
Riesenlebensbäumen angefertigt und mit pflanzenfarben Grellbunt bemalt.
Schwarzes und gelbes Gold auf Kosten der Ureinwohner ?
Kulturelle und Kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart.
Das Plankenhaus war die Behausung der Bewohner der Nordwestküste. Es besteht aus einer Reihe zentraler Stützbalken für die mächtigen Dachträger. Vor diesen ca.15m x10m grossen, fensterlosen Häuser stehen die aus Holz geschnitzten Totempfähle.
Kanada
ist ein klassisches Einwandererland. Immigranten aus aller Welt formten mit
ihren mitgebrachten Traditionen und der jahrtausendealten Kultur der Natives
oder First Nation (wie die Ureinwohner / Indianer genannt werden) eine neue,
spannende kanadische Kultur. Geschichten der Ureinwohner sowie wie die Ankunft
der ersten Pioniere sind allgegenwärtig.
1792.. Erster Kontakt auf dem Capilano River Delta / Capitan Vancouver mit den Salish Indian Tribe
Wir
fragen uns immer wieder, was die Menschen bewegt ihre Heimat zu verlassen und
in Übersee ein neues Zuhause aufzubauen. Von Vancouver bis nach Calgary haben
wir die Möglichkeit drei Familien die vor 50, vor 17 und vor 4 Jahren
ausgewandert sind zu besuchen. Wir sind gespannt auf diese Begegnungen...
Siedler,
Pioniere Auswanderer...nicht nur zur Zeit des Goldrausches sind Menschen aus
aller Welt nach Kanada ausgewandert...auch heute noch, verwirklichen
Auswanderer jenseits der Heimat ihren Traum von der eigenen Farm, ein Haus
mit Umschwung in der weiten, wilden Natur.
Vor
mehr als 50 Jahren ist der Urner Karl Wicki ausgewandert. Karl wusste schon
sehr früh, dass er einmal in den USA oder in Kanada leben möchte. 21-jährig
verliess er sie Schweiz und arbeitete an verschiedenen Stellen vorwiegend in
der Forstwirtschaft.
Riesige
Baumflächen mussten gerodet werden damit überhaupt Siedlungsland entstehen
konnte.
Das
Leben war damals hart...so erzählte er uns, dass er im Akkord für jeden
gefällten Baum, abgeastet nur 1 Dollar verdiente.
1962
liess er sich in Prince George nieder und baute sich die "Wicki
Ranch" auf wo er mit seiner Frau Agnes bis heute lebt. Bei einem
Spaziergang zeigen sie uns ihr Grundstück, wir laufen weit.. Gras und
-Kuhweiden, Weiher und Wald, es ist riesig. Jetzt 78-jährig und immer noch sehr
rüstig und voller Geschichten wird er wohl sein Lebenswerk bald in fremde Hände
geben müssen, da der Sohn sich nicht für ein Leben auf der Farm entschieden
hat. Ein schwieriger Prozess für Karl...wie er uns in wunderbarem Urnerdialekt
mit kanadischem Unterton erzählt...
Prince George Museum
1885
wurde die transkontinentale Eisenbahn Canadian Pacific Railways von Montréal im
Osten bis nach Vancouver im Westen
fertig gebaut. Die Strecke trug wesentlich zur Besiedlung der Kanadischen
Prärieprovinzen Alberta, Manitoba und Saskatchewan bei.
In
viele Orten sind daher ausrangierte Eisenbahnwagen und Lokomotiven zu finden,
die an vergange Tage erinnern.
Der Stewart Highway 37A führt am Baer Glacier vorbei nach Stewart und weiter nach Hyder das bereits in Alaska/ USA liegt. Vom Meer über den Portland Canal kamen Ende des 19. Jh. Tausende von Goldgräbern in diese Gegend. In den Jahren 1920-1952 war hier die grösste Goldmine Nordamerikas.
Mit dem Bau des Highway in den 50er Jahren kam auch ein weiterer Industriezweig nach Stewart - die Forstwirtschaft. Sowohl mit Lkws als auch per Schiff werden heute Holz, Kupfer und Gold aus der Umgebung abtransportiert.
Am
Fish Creek in Hyder kann man zwischen Juli und September den Grizzlys (Schwarzbär) beim
Fischen zusehen. (Aus sicherer Distanz)
Hyder in Alaska USA
Kanada, Wälder Seen Berge wie bei uns ....und doch ganz anders -gewaltiger eindrucksvoller -einsamer...es fehlen Menschen...es fehlen die lauten Autobahnen die zersiedelten, in kleine Parzellen und Felder untergliederte Landschaften. Unendliche Weite aus Wald ...
Wir fahren durch Gebiete die von Waldbränden zerstört wurden. Sie hinterlassen immer noch ein schreckliches Bild der Verwüstung. Es braucht Jahrzehnte bis hier nur annähernd wieder etwas gewachsen ist...das man Wald nennen kann.
Sign
Post Forest (Schilderwald) in Watson Lake
1942
beim Bau des Alaska Highway nagelte ein von Heimweh geplagter Soldat das Schild
seines Heimatortes an einen Pfosten. Daraus entstand eine Tradition und ist
mittlerweile mit aktuell 75'817 Schildern ein Wahrzeichen von Watson Lake.
SS Klondike, der Schaufelraddampfer brachte einst die Goldgräber auf dem Yukon River in den Norden nach Dawson City, heute lässt er die Besucher in eine bewegte Vergangenheit einblicken.
Biber Elk (Hirsch) und Moose (Elch) sind überall anzutreffen.
Yukon
ist ein Territorium im äussersten Nordwesten in Kanada. Dichte Wälder, Hügel
und kaum Verkehr...hier besuchen wir Familie Schenk.
Romano
Schenk hat den Yukon 1993 das erste mal bereist... und seit dem nie mehr
losgelassen..in den nächsten Jahren verbrachten er und seine Frau Silvia immer
wieder mehrere Monate in Kanada. Sie bereisten die grossen Flüsse mit
selbstgebauten Flossen und bauten Blockhütten in abgelegenen Tälern.
2009 ist
dann die junge Familie mit den Söhnen Joshua und Aaron nach Whitehorse
ausgewandert.
Ein wunderbares Haus mit Hof ist in dieser Natur entstanden. Sie haben sich hier ein Zuhause aufgebaut...und verwirklichen immer wieder Neues...wie es in der Schweiz nie möglich gewesen wäre.
Wir dürfen ein paar Tage bei ihnen verbringen und bekommen viele Antworten auf unsere Fragen.
Der
südwestlich gelegene Teil Alaskas ist mit dem Fährschiff Matanuska von
Skagway/ USA nach Prince Rupert / CAN in zwei Tagen und Nächten bequem zu
bereisen.
Die Reise führt uns durch Fjorde ohne je auf's offene Meer zu gelangen, an unzähligen Inseln vorbei, bewaldeten Abschnitten und an Schneebergen und Gletschern. Wir staunen über die kleinen Hafenstädte die nur über die Fähre oder mit dem Flugzeug zu erreichen sind.
Die Rocky Mountains noch im weissen Kleid
Vor 15 Jahren stand Edgar hier noch auf dem Gletscher des Columbia Icefields. Heute hat er sich um gute 60m zurück gezogen.
Immer wieder treffen wir auf Bären..hier sogar ein Muttertier mit Baby Bär...
Auf den Campsground wird immer wieder gewarnt.
Eine Kühlbox sieht etwa so aus, wenn sie der Bär geöffnet hat.
Wilde Bergziegen verlieren gerade ihr Winterfell
Im Banff National Park treffen wir auf all die Tiere.
Wildhase und
Murmeltier
Streifen- hörnchen
und
Nussknacker
Ground Squirrels
und
Diademhäher
Wirklich keine Photoshopbearbeitung...einfach Realität, der Peyto Lake.
Im Jasper Nationalpark in den kanadischen Rocky Mountains und sein südlicher
Nachbar, der Banff National Park sind wir in fantastischen Berglandschaften
gewandert. Die unzähligen Bergseen in Türkis bis Smaragdfarben erscheinen uns
kitschig schön.
Wanderung vom Lake Louis zum Teahouse...
Outdoor World ein Shopping Sport Center in ultimativer Grösse wie wir es noch nie gesehen haben.
Hunderte von ausgestopften, einheimischer Wildtieren stehen auf Dekorfelsen in der Verkaufshalle. Wasserflugzeuge hängen von der Decke über den künstlichen Wasserfällen.
Vom Fischerboot über ATV - All Terrain Vehicles, vom Campingartikeln bis Jagdgewehre, vom GPS über sämtliche Sportkleidungen, vom Canadier bis zum Wanderschuh stehen zum Verkauf bereit.
Diese künstlichen "Indoor-Welten" sind in allen Mall's und Shoppingcentren anzutreffen.
Nach den Rocky Mountains in der Provinz Alberta beginnen die unendlichen Weiten...Wolkenspiele rundherum...bis ans Ende dieser Welt.
Bei Familie Günter dürfen wir einige Tage zum Abschluss der Reise verbringen.
Leandra Pia Christian Samuel und Jeremias sind vor 17 Jahren von der Schweiz nach Kanada ausgewandert.
Die Liebe zur Landwirtschaft und mit viel Lebenserfahrung mit 40 Jahren nochmals etwas Neues anzufangen war die Hauptmotivation sich in dieses "Abenteuer" einzulassen...
Und es ist gelungen...mittlerweile ist die Farm gewachsen. In riesigen Ställen werden 70'00 Hühner aufgezogen. 120 Mutterkühe sind ein weiteres Standbein der Familie... und alle helfen mit.
Auch wir dürfen wieder mal praktisch arbeiten und es ist erfüllend herrlich....
Kubota heissen diese kleine Flitzer und es macht Spass damit zu mähen oder auf der Farm herumzukurven!
Morgen fliegen wir über Paris zurück in die Schweiz.
Unser Mitsubishi L300 wird zur Zeit in Calgary flott gemacht nach einem Oelpumpenschaden, verursacht durch eine Reparatur in Vancouver. Verschlimmbesserungen kennen wir doch schon....
Und im Juli wird dann Edgar quer durch Kanada und über Neufundland bis nach Halifax reisen...
Für Marita fängt ab August der Schulalltag wieder an.
Nach 350 Tagen haben wir die Welt "fast" umrundet und sind dabei 50'000 Kilometer gefahren. Danke für all die tollen Begegnungen überall....
Unsere Reiserroute Kanada 1 von Vancouver über Whitehorse nach Calgary
Ergänzende Bilder auch auf Picasa:
https://picasaweb.google.com/108865307624572690603/15BywayofCanada1
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